Die Bedeutung von c/o auf Briefen und Paketen - Anwalt Medienrecht (2024)

c/o Bedeutung

Die Abkürzung “c/o” steht für “care of”, was aus dem Englischen übersetzt “per Adresse von” oder “bei” bedeutet. Dies wird verwendet, wenn Post an jemanden gesendet wird, der unter der Adresse einer anderen Person oder Organisation empfangen wird. Es handelt sich also um eine Zusatzangabe in der Adresse, die klarstellt, dass der eigentliche Empfänger nicht der Hauptbewohner oder Hauptmieter der angegebenen Adresse ist.

Ein typisches Beispiel für die Verwendung von “c/o” ist, wenn jemand vorübergehend an einem Ort wohnt und sicherstellen möchte, dass seine Post ihn dort erreicht. Die “c/o”-Angabe hilft den Postdiensten, die Sendung korrekt zuzustellen, indem klar angegeben wird, bei wem oder in welcher Einrichtung der Empfänger zu finden ist.

In geschäftlichen Kontexten wird “c/o” oft genutzt, wenn eine Person oder ein Unternehmen Post über das Büro oder die Geschäftsadresse eines anderen Unternehmens empfangen möchte. Dies ist nützlich für Personen, die keine feste Geschäftsadresse haben oder Diskretion benötigen.

Darf man eine c/o Adresse angeben? c/o Adresse Beispiel

Privatpersonen nutzen eine c/o Adresse eigentlich nur, wenn sie am derzeitigen Wohnort nicht gemeldet sind. Das kann verschiedene Gründe haben, wie beispielsweise ein längerer Aufenthalt im Ausland, bei dem die Post trotzdem zugestellt werden soll. Wie würde man in einem solchen Fall die Adresse korrekt angeben? Wir machen ein Beispiel:

Max Mustermann c/o Familie Müller

Musterstraße 2

12345 Musterstadt

Durch diese Angabe wird die Familie Müller berechtigt, die Post für Max Mustermann entgegenzunehmen. Allerdings ist Familie Müller nicht berechtigt die Post zu öffnen, sondern muss diese an Max Mustermann aushändigen.

In der Praxis kommt die c/o Adresse jedoch häufiger bei Geschäftsanschriften zum Einsatz. Beispielsweise, wenn eine GmbH nur ein einzelnes Büro eines anderen Unternehmens angemietet und keinen eigenen Briefkasten hat. Ein anderer Fall könnte vorliegen, wenn eine Tochterfirma die Postzustellung an den Mutterkonzern zur zentralen Postbearbeitung verlagert. Bei einer c/o-Adresse muss es sich auch nicht zwangsläufig um Geschäftsräume handeln, eine Adresse an der privaten Anschrift eines gesetzlichen Vertreters ist auch möglich. Dies ist gesetzlich in § 8 Abs. 4 Nr. 1 GmbHG und § 31 HGB geregelt.

Sonderfall: Auch bei einem Gerichtsverfahren kann unter gewissen Umständen eine c/o Adresse für eine Partei zulässig sein. Dies folgt aus § 68 Abs. 2 StPO analog. Wenn begründeter Anlass besteht, dass die Rechtsgüter der Partei gefährdet sind, beispielsweise bei Morddrohungen, kann zum Schutze der Partei eine ladungsfähige Adresse z.B. der Kanzleisitz der Prozessbevollmächtigten verwendet werden gem. § 14 Abs. 4 iVm § 68 Abs. 2 StPO.